Wissenswertes über Haarausfall und Haartransplantation
Mehr als die Hälfte der Männer erlebt im Laufe ihres Lebens ab einem bestimmten Alter Haarausfall aufgrund verschiedener Ursachen. Ein großer Teil davon ist dauerhaft und wird als “androgenetischer (männlicher) Haarausfall” bezeichnet.In diesem Prozess beginnt der Haarausfall in drei Phasen und wird je nach Haarzustand der betroffenen Person in sieben gängige Stadien eingeteilt.

Phasen des Haarausfalls:
1 – Zurückweichender Haaransatz an den Schläfen
2 – Haarausfall im oberen Kopfbereich (Tonsur)
3 – Ausdünnung und Haarausfall auf einer größeren Fläche, einschließlich der vorderen Haarlinie, des Oberkopfes und der Seitenbereiche
Allerdings können auch Fälle von Haarausfall auftreten, die sich von diesen gängigen Phasen unterscheiden.
Vor einer Haartransplantation wird die Intensität und das Stadium des Haarausfalls bestimmt, um den Eingriff gezielt zu planen und ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen. Dabei werden die genannten Phasen berücksichtigt.Die am häufigsten verwendete Klassifikation ist die siebenstufige “Norwood-Hamilton-Skala”, die den Haarausfall einteilt. Auch die Anzahl der zu transplantierenden Grafts wird anhand dieser Skala festgelegt.
Norwood-Hamilton-Skala :


Bei Frauen tritt Haarausfall vor dem 40. Lebensjahr sichtbar bei bis zu 40 % der Betroffenen auf.Die effektivste und einzige dauerhafte Lösung gegen fortschreitenden Haarausfall ist die Haartransplantation. Dabei werden Haarfollikel aus dem Spenderbereich (meist dem dicht behaarten Nackenbereich) entnommen und in die kahlen Stellen transplantiert.Ein wichtiger und oft missverstandener Aspekt ist die Anzahl der entnommenen Haarfollikel, auch Grafts genannt. Ein einzelner Graft kann zwei bis drei Haare enthalten. Bei der Haartransplantation werden nicht einzelne Haare, sondern Haarfollikel (Grafts), die mehrere Haare enthalten, dauerhaft verpflanzt.Der Grund, warum Haarfollikel bevorzugt aus dem Nackenbereich entnommen werden, liegt darin, dass die Haare in diesem Bereich unempfindlich gegenüber Testosteron sind und daher nicht ausfallen.
Da die aus der Spenderregion entnommenen Haare die gleichen Eigenschaften wie das natürliche Haar der Person aufweisen, gibt es keinerlei Unverträglichkeiten. Sie fügen sich harmonisch in die transplantierte Region ein, wachsen auf natürliche Weise weiter und bewahren das ästhetische Erscheinungsbild zusammen mit dem bestehenden Haar.
In einigen seltenen Fällen kann es vorkommen, dass in der Spenderregion nicht genügend Grafts vorhanden sind. In solchen Situationen können Haarfollikel aus bestimmten Körperbereichen, wie z. B. der Brust, entnommen und transplantiert werden. Allerdings raten wir von dieser Methode ab, da sie langfristig zu Unregelmäßigkeiten und unerwünschten ästhetischen Ergebnissen in der Empfängerregion führen kann.
Der wichtigste Aspekt vor Beginn der Haartransplantation ist die präzise Festlegung der sogenannten „vorderen Haarlinie“ – einschließlich ihrer natürlichen Vertiefungen und Erhebungen sowie der allmählichen Zunahme der Haardichte von gering zu hoch.Um das natürlichste Haarbild zu erzielen, sollte die vordere Haarlinie unter Berücksichtigung des Alters der Person von einem Fachmann mit einem Stift exakt bestimmt werden.

Nach Abschluss der Haartransplantation sollte die erste Haarwäsche nach zwei Tagen unter fachkundiger Aufsicht sorgfältig durchgeführt werden. In den ersten ein bis zwei Wochen sollte die Person besonders auf den transplantierten Bereich achten, den Kopf nirgendwo anstoßen und sich vor jeglichen Erschütterungen oder Stößen schützen. In dieser Phase empfehlen wir, tagsüber eine weiträumige Kappe zu tragen.
In der Regel tritt nach etwa 20 Tagen die sogenannte „Schockphase“ ein. In diesem Stadium fallen die transplantierten Haare plötzlich aus, zusammen mit den Krusten der heilenden Kopfhaut – eine ganz natürliche physiologische Reaktion.Die Schockphase kann von Person zu Person unterschiedlich verlaufen. Je früher sie eintritt, desto vorteilhafter ist es für den Patienten, da danach die neuen Haare aus den Wurzeln dauerhaft zu wachsen beginnen und der natürliche Wachstumsprozess eingeleitet wird.